15. Die Lehre vom Spiritismus ist für dieses Ergebnis sicherlich nicht notwendig. Auch erhebt sie nicht den Anspruch, dass sie allein das Seelenheil sichert, aber sie erleichtert es durch die Kenntnisse, die sie vermittelt, die Denkweise, die sie hervorruft, und die Empfindungen in die sie den Geist versetzt, den sie die Notwendigkeit erkennen lässt, sich zu verbessern. Außerdem gibt sie einem jeden die Mittel, die Befreiung anderer Geistwesen in dem Augenblick zu erleichtern, wenn sie ihre irdische Hülle verlassen, und die Dauer der Verwirrung durch Gebet und Anrufung abzukürzen. Durch ein aufrichtiges Gebet, das eine geistige Anziehung ist, ruft man eine schnellere Ablösung des Perispirits hervor. Durch eine mit Verständnis und Bedacht geleitete Anrufung sowie durch Worte des Wohlwollens und der Ermutigung zieht man den Geist aus der Erstarrung, in der er sich befindet und hilft ihm, sich früher wiederzuerkennen. Wenn er leidet, so bewegt man ihn zur Reue, die allein die Leiden verkürzen kann.
Die Beispiele, die wir nun anführen, zeigen Geistwesen in verschiedenen Stufen von Glück und Unglück im geistigen Leben. Wir sind nicht darauf aus gewesen, sie unter den mehr oder weniger berühmten Leuten des Altertums zu suchen, deren Lage sich seit ihrer Existenz, die man bei ihnen gekannt hat, erheblich verändert haben könnte und die außerdem nicht genügend Beweise auf Echtheit bieten würden. Wir haben sie aus den gewöhnlichsten Verhältnissen zeitgenössischen Lebens entnommen, weil das diejenigen sind, in denen jeder die meisten Ähnlichkeiten finden und aus denen man durch Vergleich die passendsten Ratschläge erhalten kann. Je mehr uns der irdische Lebenslauf der Geister aufgrund der gesellschaftlichen Stellung, der Beziehungen oder der Verwandtschaftsbande ähnlich ist, desto mehr interessieren sie uns und desto leichter ist es, ihre Identität zu beurteilen. Die gewöhnlichen Lebensstellungen sind in der Mehrzahl, deshalb kann sie jeder leichter auf sich anwenden. Die außergewöhnlichen Stellungen berühren uns weniger, da sie über den Kreis unserer Gewohnheiten hinausgehen. Wir haben also nicht nach Berühmtheiten gesucht. Wenn sich in diesen Beispielen einige bekannte Persönlichkeiten finden, so sind die meisten völlig unbekannt. Klangvolle Namen hätten nichts zur Aufklärung beigetragen und empfindsame Gemüter verletzen können. Wir wenden uns weder an die Neugierigen, noch an die Freunde des Anstößigen, sondern an diejenigen, die sich ernsthafte Kenntnisse aneignen wollen.
Diese Beispiele könnten ins Unendliche vermehrt werden, aber da wir gezwungen waren, ihre Zahl zu beschränken, haben wir solche ausgewählt, die das meiste Licht in den Zustand der geistigen Welt werfen konnten, sei es durch die Stellung des Geistes, sei es durch Erklärungen, die er geben konnte. Die meisten wurden noch nicht veröffentlicht. Nur einige wurden bereits in der französischen Zeitschrift "Revue Spirite" veröffentlicht. Wir haben in diesen die überflüssigen Einzelheiten weggelassen und nur die wesentlichen Teile für den uns hier gesetzten Zweck beibehalten und ihnen ergänzende Erklärungen hinzugefügt, zu denen sie maßgeblichen Anlass gegeben haben.
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