7. Man bewilligt den Teufeln übersinnliche Fähigkeiten; sie haben nichts von ihrer Engelhaftigkeit verloren. Sie haben das Wissen, den Scharfsinn, die Vorausschau, das Hellsehen der Engel und mehr als das: Schlauheit, Geschicklichkeit und List im höchsten Maße. Ihr Zweck ist, die Menschen vom Guten abzuwenden und besonders, sie von Gott zu entfernen, um sie in die Hölle zu schleppen, deren Lieferanten und Werber sie sind.
Man begreift, dass sie sich an diejenigen wenden, die auf einem guten Weg und für sie verloren sind, wenn sie an diesem festhalten. Man begreift die Verführung und die Vortäuschung des Guten, um sie in ihre Netze zu locken. Aber was an der Sache unbegreiflich ist, das ist, dass sie sich an die wenden, die ihnen bereits mit Leib und Seele angehören, um sie zu Gott und zum Guten zurückzuführen. Wer ist nun mehr in ihren Klauen als derjenige, der Gott leugnet und lästert, der sich ins Laster und in die Unordnung der Leidenschaften stürzt? Ist er nicht bereits auf dem Weg zur Hölle? Begreift man, dass diese, ihrer Beute sicher, ihn dazu treiben, zu Gott zu beten und sich Seinem Willen zu unterwerfen, dem Bösen zu entsagen, dass sie vor seinen Augen die Freuden des Lebens der guten Geister verherrlichen und ihm die Lage der Bösen mit Schrecken malen? Hat man jemals einen Kaufmann gesehen, der seinen Kunden die Ware seines Nachbarn auf Kosten der seinigen anpreist und sie nötigt, zu diesem zu gehen? Einen Werber, der das Militärleben herabsetzt und die Ruhe des häuslichen Lebens lobt? Und zu den Rekruten sagt, dass sie ein Leben voller Beschwerden und Entbehrungen haben werden; dass sie zehn zu einer Chance haben, getötet zu werden oder wenigstens Arme und Beine abgeschossen zu bekommen?
Das ist doch die dumme Rolle, die man den Teufel spielen lässt; denn es ist eine bekannte Tatsache, dass man infolge der Lehren, die aus der unsichtbaren Welt kommen, alle Tage sieht, wie Ungläubige und Atheisten zu Gott zurückgeführt werden und mit Inbrunst beten, wie sie es niemals vorher getan hatten; wie lasterhafte Leute mit Eifer an ihrer Besserung arbeiten. Behaupten zu wollen, das sei das Werk der Listen des Teufels, heißt, einen wahren Dummkopf aus ihm zu machen. Da dies hier nun keine bloße Unterstellung ist, sondern ein Ergebnis der Erfahrung, und da eine Tatsache sich unmöglich wegleugnen lässt, muss man daraus schließen, dass entweder der Teufel als oberster Führer ungeschickt sei; weder so listig, noch so bösartig, wie man behauptet, und folglich nicht sehr zu fürchten sei, da er ja seinen Interessen entgegenarbeitet; oder alle jene Kundgebungen stammen nicht von ihm.
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Himmel und Hölle oder Die göttliche Gerechtigkeit > Erster Teil - Die Lehre > Kapitel X - Manifestation von Teufeln in den modernen Kundgebungen > 7