2. Da er nur das begreifen konnte, was er sah, hat sich der Urmensch seine Zukunft entsprechend der Gegenwart vorgestellt. Um andere Urbilder zu begreifen als diejenigen, die er vor Augen hatte, bedurfte er einer geistigen Entwicklung, die sich nur mit der Zeit entfalten sollte. Auch ist das Bild, das er sich von den Strafen des zukünftigen Lebens machte, nur das Spiegelbild der Leiden der Menschheit, jedoch in einem größeren Ausmaß. Er hat dort alle Leiden, Qualen und Kümmernisse vereint, denen er auf Erden begegnete. So geschah es, dass er sich in den heißen Landschaften eine Feuerhölle und in den nördlichen Gegenden eine Eishölle vorgestellt hat. Weil der Verstand, der ihn später die geistige Welt begreifen lassen sollte, noch nicht entwickelt war, konnte er nur körperliche Strafen begreifen. Daher gleichen sich auch, von einigen formalen Unterschieden abgesehen, die Vorstellungen über die Hölle in allen Religionen.
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Himmel und Hölle oder Die göttliche Gerechtigkeit > Erster Teil - Die Lehre > Kapitel IV - Die Hölle > > 2