9. Gleichgültig, ob die Strafe im geistigen Leben oder auf der Erde stattfindet und wie lange sie dauern mag, sie hat immer ein mehr oder weniger entferntes oder nahes Ende. Es gibt also in Wirklichkeit für den Geist nur zwei Möglichkeiten: eine zeitlich begrenzte, nach Art der Schuld abgestufte Strafe und eine nach dem Verdienst abgestufte Belohnung. Die Spiritistische Lehre weist eine dritte Möglichkeit zurück, nämlich die der ewigen (endlosen) Verdammnis. Die Hölle - das Wort - bleibt als Symbolfigur der größten Leiden, deren Ende unbekannt ist. Das Fegefeuer ist da die Wirklichkeit.
Das Wort “Fegefeuer” erweckt die Vorstellung einer begrenzten Örtlichkeit. Darum lässt es sich mehr auf die Erde anwenden, die als Ort der Sühne betrachtet wird, weniger auf den unendlichen Raum, wo die leidenden Geister umherirren, und darüber hinaus ist die Art der irdischen Sühne die einer wirklichen und echten Sühne.
Wenn die Menschen sich einmal gebessert haben, so werden sie der unsichtbaren Welt nur gute Geister liefern und diese werden, wenn sie inkarnieren, der Menschheit nur verbesserte Wesen bringen. Dann wird die Erde aufhören, eine Welt der Abbüßungen zu sein, und die Menschen werden auf ihr nicht mehr die Folgen ihrer Unvollkommenheiten erleiden. Diese Transformation vollzieht sich im Augenblick und wird die Erde in der Hierarchie der Welten emporheben. (Siehe:” Das Evangelium aus der Sicht des Spiritismus", Kap. 3).
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Himmel und Hölle oder Die göttliche Gerechtigkeit > Erster Teil - Die Lehre > Kapitel V - Das Fegefeuer > 9