XVI. Ich nenne fehlerhafte Menschen jene ordinären Liebhaber, die den Körper mehr lieben als die Seele. Die Liebe ist überall in der Natur, die uns anregt, unsere Intelligenz auszuüben; wir treffen sie sogar in der Bewegung der Gestirne. Es ist die Liebe, die die Natur mit ihren reichen Teppichen verziert; sie schmückt sich und lässt sich dort nieder, wo sie Blumen und Düfte findet. Es ist schließlich die Liebe, die den Menschen den Frieden bringt, dem Meer die Windstille, den Winden die Ruhe und dem Schmerz den Schlaf.
Die Liebe, die die Menschen durch ein Band der Brüderlichkeit vereinigen soll, ist eine Folge dieser Theorie von Platon über die universelle Liebe, als Naturgesetz. Sokrates hat gesagt, dass „die Liebe weder ein Gott noch ein Sterblicher ist, sondern ein großer Dämon“, d.h. ein mächtiger Geist, der die universelle Liebe leitet. Vor allem diese Behauptung wurde ihm als Verbrechen angelastet.