9. Alle, die sich zur Sendung Jesu bekennen, sagen: „Herr! Herr!“. – Aber was hilft es, Ihn Meister oder Herr zu nennen, wenn man Seine Gebote nicht befolgt? Kann man diejenigen als Christen bezeichnen, die Ihn durch ihre äußerlichen Zeichen der Frömmigkeit ehren, aber gleichzeitig den Egoismus, den Stolz, die Gier und alle übrigen Leidenschaften weiterhin pflegen? Sind diejenigen Seine Jünger, die ihre Tage betend verbringen, aber sich weder besser noch mildtätiger noch nachsichtiger ihren Nächsten gegenüber zeigen? Nein! weil sie wie die Pharisäer das Gebet auf den Lippen tragen, anstatt im Herzen. Auf diese Art und Weise können sie sich Achtung vor den Menschen verschaffen, jedoch nicht vor Gott. Und vergeblich werden sie zu Jesus sagen: „Herr! Haben wir nicht prophezeit, d.h. haben wir nicht in Deinem Namen gelehrt; haben wir nicht in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben; haben wir nicht mit Dir gegessen und getrunken?“ Er wird antworten: „Ich kenne euch nicht; geht hinweg von mir, ihr, die ihr ungerecht handelt, die ihr mit euren Taten verleugnet, was ihr mit den Lippen sprecht, die ihr euren Nächsten verleumdet, die ihr die Witwen ausbeutet und Ehebruch begeht. Geht hinweg von mir, ihr, die ihr mit eurem Herzen Hass und Gift verbreitet, die ihr das Blut eurer Brüder in meinem Namen vergießt, die ihr Tränen fließen lasst, anstatt sie zu trocknen. Für euch wird es Heulen und Zähneknirschen geben, denn das Reich Gottes ist für die Sanftmütigen, Demütigen und Barmherzigen. Erwartet nicht, die Gerechtigkeit Gottes mit der Vielfältigkeit eurer Worte und euren Kniebeugen beugen zu können. Der einzige offene Weg für euch, um SEINE Gnade zu erlangen, ist der des aufrichtigen Ausübens des Gesetzes der Liebe und der Wohltätigkeit“.
Die Worte Jesu gelten ewig, weil sie die Wahrheit sind. Sie sind nicht nur der Schutz des himmlischen Lebens, sondern auch die Garantie des Friedens, der Ruhe und der Beständigkeit in den Dingen des irdischen Lebens. Deshalb werden alle menschlichen, politischen, sozialen und religiösen Institutionen, die sich auf diese Worte stützen, standfest sein, wie ein auf Felsen erbautes Haus. Die Menschen werden sich diese Institutionen bewahren, weil sie dort ihr Glück finden werden. Aber jene Institutionen, die diese Worte verletzt haben, werden wie ein auf Sand erbautes Haus sein; der Wind der Umwälzung und der Fluss des Fortschritts werden sie hinweg tragen.