DAS EVANGELIUM AUS DER SICHT DES SPIRITISMUS

Allan Kardec

Zurück zum Menü
9. Der verdorrte Feigenbaum ist das Symbol der Menschen, die nur dem Schein nach gut sind, aber in Wirklichkeit nichts Gutes tun. Er symbolisiert die Redner, die mehr Glanz als Festigheit besitzen; ihre Worte haben nur oberflächlichen Firnis; sie klingen schön in den Ohren, wenn man sie aber erforscht, findet man nichts Wesentliches für das Herz; nachdem man sie gehört hat, fragt man sich, welchen Nutzen man aus diesen Worten entnehmen kann.


Er symbolisiert zudem alle Menschen, die die Mittel haben, um nützlich zu sein, aber es nicht sind; ebenso alle Utopien, alle leeren Systeme, alle Lehren ohne eine solide Basis. Was meistens fehlt, ist der wahre Glaube, der fruchtbare Glaube; der Glaube, der alle Fasern des Herzens bewegt; kurz gesagt, der Glaube, der Berge versetzt. Es sind dicht belaubte Bäume, die jedoch keine Früchte tragen. Daher verdammt Jesus sie zur Unfruchtbarkeit, denn der Tag wird kommen, an dem sie bis hin zu den Wurzeln verdorrt sein werden. Das bedeutet, dass alle Systeme, alle Lehren, die nichts zur Verbesserung der Menschheit beigetragen haben, in ein Nichts zerfallen werden; und dass alle Menschen, die absichtlich nicht nützlich sind, weil sie alle Möglichkeiten, die sich ihnen darboten, nicht in die Tat umgesetzt haben, wie der verdorrte Feigenbaum behandelt werden.