7. Die spiritistischen Phänomene, weit entfernt davon, die falschen Christusse und die falschen Propheten anzuerkennen – wie einige Leute fälschlicherweise sagen – kommen im Gegenteil, um ihnen einen letzten Schlag zu versetzen.
Bittet also den Spiritismus nicht um Wunder und Außergewöhnliches, denn er erklärt ausdrücklich, dass er sie nicht hervorbringt. Wie die Physik, Chemie, Astronomie, Geologie gekommen sind, um die Gesetze der materiellen Welt zu enthüllen, kommt der Spiritismus, um die anderen unbekannten Gesetze zu enthüllen, die die Verbindung zwischen der physischen und geistigen Welt regeln, Gesetze, die, ebenso wie die der ältesten Wissenschaften, nichts anderes als natürliche Gesetze sind; indem der Spiritismus die Erklärung einer gewissen Art von Phänomenen gibt, die bis jetzt nicht erklärt werden konnten, vernichtet er, was noch im Bereich der Wunder verblieben war. Diejenigen also, die in Versuchung kommen würden, diese Phänomene zum eigenen Nutzen zu erforschen, und sich als Gesandte Gottes auszugeben, könnten nicht für lange Zeit die Leichtgläubigen täuschen, sie wären bald entlarvt. Wie bereits gesagt, beweisen diese Phänomene allein nichts: Eine Mission wird durch ihre moralische Wirkungen bewiesen, die nicht ein jeder hervorbringen kann. Dies ist eins der Ergebnisse der spiritistischen Wissenschaft; indem sie die Ursache gewisser Phänomene gründlich untersucht, hebt sie den Schleier vieler Geheimnisse. Jene, die die Dunkelheit dem Licht vorziehen, haben als einziges Interesse daran, sie zu bekämpfen. Aber die Wahrheit ist wie die Sonne: Sie löst den dichtesten Nebel auf.
Der Spiritismus kommt, um eine andere Kategorie von gefährlicheren falschen Christussen und falschen Propheten zu enthüllen, die sich nicht unter den Menschen befinden, sondern unter den Nichtnkarnierten (den Verstorbenen): das sind die betrügerischen, heuchlerischen, hochmütigen und pseudogelehrten Geister, die von der Erde in die Erratizität (Jenseits) gegangen sind und sich mit Namen verehrter Personen schmücken, um zu versuchen – hinter der Maske, mit der sie sich bedecken – ihre Ideen glaubhaft zu machen, die oft die seltsamsten und absurdesten sind. Bevor medialen Kundegungen bekannt wurden, wirkten sie auf eine weniger deutliche Art, durch die Eingebung, durch die unbewusste, hörende und sprechende Medialität. Die Zahl derer, die in diversen Epochen, insbesondere in der letzten Zeit, sich als einige der ehemaligen Propheten, wie auch als Christus oder als Maria, seine Mutter, und sogar auch als Gott ausgegeben haben, ist beachtlich.
Der heilige Johannes warnte die Menschen vor diesen Geistern, als er sagte: „Meine geliebten Freunde, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft, ob die Geister von Gott sind, denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen“. Der Spiritismus gibt uns die Mittel dazu, um die Geister zu prüfen, indem er uns auf die Merkmale hinweist, an denen man die guten Geister erkennen kann: Merkmale, die immer moralischer und nie materieller Natur sind *.
Folgende Worte Jesu gelten vor allem für das Unterscheidungsvermögen der guten und der bösen Geister: „Man erkennt die Qualität des Baumes an seinen Früchten; ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte hervorbringen.“ Man beurteilt die Geister an der Qualität ihrer Werke wie einen Baum an der Qualität seiner Früchte.
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* Siehe, für das Erkennen der Geister, „Das Buch der Medien“, zweiter Teil, Kap. 24 und folgende