25. Ist die Inkarnation eine Strafe und sind ihr nur die schuldigen Geister unterworfen?
Die Geister müssen körperliche Leben durchlaufen, damit sie durch materielle Handlungen die Pläne erfüllen können, deren Ausführung Gott ihnen anvertraut hat. Dieses Leben ist für sie erforderlich, weil die Aufgaben, die sie erfüllen müssen, ihnen zur Entwicklung ihrer Intelligenz verhelfen. Gott, der überaus gerecht ist, muss aber alle Seine Kinder gleich behandeln; deswegen gibt ER allen den gleichen Ausgangspunkt, die gleichen Fähigkeiten, die gleichen Verpflichtungen zu erfüllen und die gleiche Freiheit zu handeln. Jegliches Privileg wäre ein Vorzug und jeglicher Vorzug eine Ungerechtigkeit. Aber die Inkarnation ist für alle Geister nur ein vorübergehender Zustand; sie ist eine Aufgabe, die Gott den Menschen bei ihrem Eintritt in das Leben als erste Prüfung ihrer freien Entscheidung auferlegt. Diejenigen, die diese Aufgabe mit Eifer erfüllen, durchlaufen schnell und weniger schmerzlich ihre ersten Stufen der Unterweisung und genießen früher die Früchte ihrer Arbeiten. Diejenigen, die im Gegensatz dazu schlecht mit der ihnen von Gott gegebenen Freiheit umgehen, verlangsamen ihren Fortschritt. So können sie durch ihre Hartnäckigkeit erneute Inkarnationen über eine unbestimmte Zeit hinweg erforderlich machen, und so kommt es, dass die Inkarnation zu einer Strafe wird. (Sankt Ludwig, Paris, 1859)