4. Die Reinkarnation gehörte unter dem Namen „Auferstehung“ zu den Dogmen der Juden. Nur die Sadduzäer, für welche der Tod das Ende bedeutete, glaubten nicht daran. Die Vorstellungen der Juden über diesen und viele andere Punkte waren nicht klar definiert, denn sie hatten ganz verschwommene und unvollständige Kenntnisse in Bezug auf die Seele und ihrer Verbindung mit dem Körper. Sie glaubten daran, dass ein Mensch, der gelebt hat, wiederkehren konnte, ohne sich genau bewusst zu sein, wie dies geschehen würde. Sie bezeichneten als Auferstehung das, was der Spiritismus verständlicherweise die „Reinkarnation“ nennt. In der Tat setzt die Auferstehung voraus, dass das Leben in den bereits verstorbenen Körper zurückkommt, was jedoch die Wissenschaft als materiell unmöglich nachweist, besonders wenn sich die Körperbestandteile seit langem aufgelöst und aufgezehrt haben. Die Reinkarnation ist die Rückkehr der Seele oder des Geistes in das physische Leben, aber in einen neuen, speziell für ihn geformten Körper, der mit dem alten nichts gemein hat. Das Wort Auferstehung konnte somit bei Lazarus Anwendung finden, aber nicht bei Elia und anderen Propheten. Wenn, ihrem Glauben nach, Johannes der Täufer Elia war, konnte der Körper des Johannes nicht der von Elia sei, denn Johannes hatte man schon als kleines Kind gesehen und die Eltern waren bekannt. Johannes konnte also nur die Wiederverkörperung von Elia sein, aber nicht seine Auferstehung.