7. Leiden aufgrund früherer Verfehlungen, die vor dem gegenwärtigen Leben stattgefunden haben, sowie die wegen der Fehler aus dem jetzigen Leben, sind oft die Folge des begangenen Verstoßes, d.h. durch eine streng verteilte Gerechtigkeit erträgt der Mensch das, was er anderen angetan hat: – falls er hart und grausam war, kann er seinerseits hart und mit Grausamkeit behandelt werden; – falls er hochmütig war, kann er in einem demütigenden Zustand geboren werden; – falls er geizig oder egoistisch war oder falls er sein Vermögen falsch verwendet hatte, kann ihm das Notwendigste entzogen werden; – falls er ein schlechter Sohn war, kann er unter seinen Kindern leiden, usw.
So erklären sich – durch die Pluralität der Existenzen und die Bestimmung der Erde als eine Welt der Sühne – die Anomalien der Verteilung von Glück und Unglück zwischen den Guten und Bösen auf Erden. Diese Anomalie existiert jedoch bloß scheinbar, nämlich dann, wenn einzig und allein nur das gegenwärtige Leben betrachtet wird. Wenn man sich aber durch die Gedanken so erhebt, dass eine Serie von Existenzen überblickt werden kann, wird man sehen, dass jeder den Teil bekommt, den er verdient, ohne Beeinträchtigung dessen, was ihm in der Welt der Geister zusteht, und dass die Gerechtigkeit Gottes niemals unterbrochen wird.
Der Mensch soll nie aus den Augen verlieren, dass er sich in einer niedrigen Welt befindet, wo er nur wegen seiner Unvollkommenheiten gehalten wird. Bei allen Schicksalsschlägen soll er sich sagen, dass dies nicht passiert wäre, wenn er einer fortgeschritteneren Welt angehören würde, und dass es nur von ihm abhängt, auf diese Welt nicht mehr zurückkehren zu müssen, indem er an seiner Verbesserung arbeitet.