10. Man wird fragen: Könnte Gott sie nicht durch auffallende Zeichen und Wunder persönlich beeindrucken, vor denen sich der hartnäckigste Ungläubige beugen müsste? Ohne Zweifel könnte ER das. Aber wo wäre dann ihr Verdienst und wozu wäre es gut gewesen? Sieht man nicht jeden Tag Menschen, die sich nicht überzeugen lassen und die sogar sagen: „Auch wenn ich es sähe, ich würde es trotzdem nicht glauben, da ich weiß, dass es unmöglich ist“. Wenn sie sich weigern, die Wahrheit so anzuerkennen, so deshalb, weil weder ihr Geist reif ist, um sie zu verstehen, noch ihr Herz fähig ist, um sie zu empfinden. Der Hochmut ist wie die Augenbinde, die ihnen die Sicht trübt. Wozu dem Blinden das Licht zeigen? Zuerst muss die Ursache des Übels bekämpft werden; daher kommt es, dass Gott, wie ein guter Arzt, den Hochmut als erstes kuriert. Gott lässt SEINE sich im Irrtum befindenden Kinder nicht im Stich; denn ER weiß, dass sich ihre Augen früher oder später öffnen werden. ER möchte aber, dass es durch ihren eigenen Willen geschieht, wenn sie, besiegt durch die Qual ihrer Ungläubigkeit, sich von selbst in SEINE Arme werfen und IHN, wie der verlorene Sohn, um Gnade bitten.