DAS EVANGELIUM AUS DER SICHT DES SPIRITISMUS

Allan Kardec

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Welten der Sühne und der Prüfungen

13. Was soll ich euch über die Welten der Sühne erzählen, was ihr noch nicht wisst? Euch genügt es ja, die Welt in der ihr wohnt, zu beobachten. Die Überlegenheit der Intelligenz einer großen Anzahl ihrer Bewohner zeigt, dass die Erde keine primitive Welt mit der Bestimmung zur Inkarnation von Geistern ist, die kaum aus den Händen des Schöpfers hervorgegangen sind. Die angeborenen Eigenschaften, die sie mit sich bringen, beweisen, dass sie schon gelebt und gewisse Fortschritte gemacht haben. Aber die zahlreichen Laster, zu denen sie neigen, sind Anzeichen einer großen moralischen Unvollkommenheit. Gott hat sie deswegen in einer undankbaren Welt untergebracht, damit sie dort ihre Fehler durch schwere Arbeit und das Elend des Lebens abbüßen, bis sie es verdient haben, zu einem glücklicheren Planeten aufzusteigen.


14. Dennoch, nicht alle Geister, die auf der Erde inkarniert sind, werden hierhin geschickt, um zu büßen. Die Rassen, die ihr als Wilde bezeichnet, sind Geister, die gerade aus der Kindheit gekommen und hier sind, sozusagen zum Lernen und die sich durch den Kontakt mit fortgeschrittenen Geistern weiterentwickeln sollen. Anschließend folgen die halbzivilisierten Rassen, die von den gleichen Geistern auf dem Weg des Fortschritts ausgebildet werden. Sie sind gewissermaßen die einheimischen Rassen auf der Erde, die sich nach und nach über jahrhundertlange Perioden entwickelt haben und wovon einige es geschafft haben, die intellektuelle Vollkommenheit der aufgeklärten Völker zu erreichen.


Die büßenden Geister sind hier, wenn man das so ausdrücken darf, fremd. Sie haben schon auf anderen Welten gelebt und sind wegen ihres hartnäckigen Festhaltens an dem Bösen von dort verbannt worden und weil sie Ursache der Verwirrung bei den guten Geistern gewesen sind. Sie sind für einige Zeit unter die rückständigen Geister verbannt worden, mit der Aufgabe, diese vorwärts zu bringen, denn sie haben eine entwickelte Intelligenz und die Keime der erworbenen Kenntnisse mit sich gebracht. Darum befinden sich die bestraften Geister unter den intelligenteren Rassen; diese sind auch diejenigen, für die das Elend des Lebens am bittersten ist, weil sie ein höheres Empfindungsvermögen besitzen und mehr von den Schwierigkeiten betroffen sind als die primitiven Rassen, deren moralischer Sinn derber ist.


15. Die Erde ist also eine der Bußwelten, deren Vielfältigkeit unendlich ist, alle haben aber als gemeinsames Merkmal, sie sind ein Verbannungsplatz für Geister, die gegen das Gesetz Gottes rebellieren. Diese verbannten Geister müssen in diesen Welten gleichzeitig gegen die Perversität der Menschen und gegen die Natur kämpfen; diese doppelt beschwerliche Arbeit dient dazu, die Intelligenz und die Eigenschaft des Herzens zu entwickeln. Gott in SEINER Güte lässt die Strafe in einen Vorteil für den Fortschritt des Geistes verwandeln. (Sankt Augustin, Paris, 1862)