11. Nur jener ist wahrhaft groß, der das Leben als eine Reise ansieht, die ihn zu einem Ziel führen soll, und der sich nicht um die Unebenheit des Weges kümmert und sich nie vom rechten Weg abbringen lässt. Den Blick unaufhörlich auf das Ziel gerichtet, ist es ihm nicht so wichtig, ob die Dornen und die Stacheln des Weges ihm Kratzwunden zuzufügen drohen. Sie berühren ihn, ohne ihn zu verletzen, und er setzt seinen Weg unbehindert fort.
Sein Leben einer Gefahr auszusetzen, um sich für eine Beleidigung zu rächen, bedeutet, vor den Prüfungen des Lebens zurückzuweichen. In den Augen Gottes ist dies immer ein Verbrechen, und wenn ihr von euren Vorurteilen nicht so getäuscht wäret, wie ihr es seid, so erschiene dies in euren Augen als die lächerlichste und größte Torheit.
Die Tötung eines Menschen durch das Duell ist ein Verbrechen; selbst eure Gesetzgebung erkennt das an. Niemand hat das Recht, in keinem Fall, sich an dem Leben seinesgleichen zu vergreifen. Es ist ein Verbrechen in den Augen Gottes, der euch eure Verhaltensregeln vorgegeben hat. Ihr seid in dieser Angelegenheit, mehr als in jeder anderen Situation, Richter in eigener Sache. Erinnert euch, dass euch nur in dem Maße vergeben wird, wie ihr selbst vergeben habt. Durch die Vergebung nähert ihr euch der Göttlichkeit, denn die Milde ist die Schwester der Macht. So lange noch ein Tropfen menschlichen Blutes auf Erden durch Menschenhand vergossen wird, ist das wahre Gottesreich noch nicht eingetroffen; dieses Reich des Friedens und der Liebe, das von eurem Planeten für immer die Feindseligkeit, die Uneinigkeit und den Krieg verbannen wird. Das Wort Duell wird dann in eurer Sprache nur noch als eine ferne, verschwommene Erinnerung an eine längst vergangene Zeit existieren. Die Menschen werden unter sich keinen anderen Widerstreit mehr, als den der edlen Rivalität des Guten kennen. (Adolpho, Bischof von Algerien, Marmande, 1861)